Digitalisierung mit BIM und BIC
Gemeinsam die digitale Zukunft der Baubranche gestalten – das ist die Vision von Dr. Lisa Lenz, die für diesen Zweck gleich drei Unternehmen gegründet hat. Für ihre Arbeit spielen vor allem die transformative Kraft von BIM sowie ihre persönliche SaaS-Lösung BIC mit fortschrittlichen KI-Algorithmen eine Schlüsselrolle. Jetzt war sie zu Gast in unserem Podcast BUILDING SUCCESS.
Herausforderungen, Technologien und neue Denkweisen – es gibt viel zu erzählen, wenn es um die Zukunft und insbesondere die Digitalisierung der Baubranche geht. Vor allem, da die Branche zu einem der am wenigsten digitalisierten Wirtschaftszweigen in Deutschland zählt. Umso mehr freuten wir uns, als die gelernte Bauingenieurin und Unternehmerin Dr. Lisa Lenz für BUILDING SUCCESS zugesagt hat. Die Moderation übernahm Kaita Ronn, CSO und Mitgründerin von TOPEOPLE GROUP.
💭 Eine Entscheidung oder doch glücklicher Zufall?
„Es gibt für jede Person im Bauingenieurwesen etwas, dass man cool finden kann“, vermittelt Dr. Lisa Lenz bereits zu Anfang der Podcast-Folge. Man merkt sofort, wie sehr sie sich für ihren Beruf begeistern kann. Und auch etwas anderes steht schon nach den ersten Minuten im Gespräch mit ihr fest: Die junge und engagierte Unternehmerin mischt die Baubranche ordentlich auf. Mehrere Unternehmen hat sie bereits gegründet und leitet sie erfolgreich.
Dabei hätten wir sie fast an BWL verloren. Das wird schnell klar, als Kaita nachfragt, wie es überhaupt zu ihrer beruflichen Laufbahn gekommen ist. „Es war auch ein Zufall, um ganz ehrlich zu sein“, antwortet Lisa und führt dann näher aus: „Ich war tatsächlich immer gut in Mathe, habe mich aber auch für Architektur interessiert […|.“
Nach dem Abitur hat sie sich dazu entschieden, Bauingenieurwesen zu studieren, bewarb sich aber auch für BWL. „Ich habe irgendwann gesagt – mit meinen naiven 18 Jahren – ich mache jetzt, was als erstes kommt und die Zusage kam für Bauingenieurwesen.“ An dieser Stelle können wir nur sagen: zum Glück kam die Zusage für dieses Studium zuerst.
🛠️ Mit BIM zum eigenen Business
Im Gespräch gehen die beiden erfolgreichen Business-Frauen auch noch einmal näher auf die vielen spannenden Möglichkeiten ein, welche die Bauindustrie und insbesondere das Bauingenieurwesen bieten. Es werden „komplette Lebensräume“ gestaltet, sagt Lisa – von Gebäuden in denen wir Leben oder Arbeiten über Wasserstraßen und normale Straßen bis hin zu allen anderen infrastrukturellen Maßnahmen. Es gibt viele Themen und dementsprechend viel zu sagen. Trotzdem kommt das Marketing oft zu kurz – etwas, das Lisa in ihrem eigenen Business anders handhabt. Sie hat sogar ein kleines Marketingteam und ist selbst mit ihrer Personal Brand auf LinkedIn schon sehr erfolgreich. Bevor sie aber mehr zu ihren drei!!! Unternehmen berichtet, die sie bereits mit ihren 37 Jahren gegründet hat, erfahren wir erst einmal, wie es überhaupt dazu kam, dass sie selbstständige Unternehmerin wurde. Der Weg dorthin hängt in jedem Fall eng mit ihren ersten beruflichen Stationen zusammen – und mit Ideen, die zu reifen beginnen. Es sind Ideen, die sich vor allem darum drehen, Optimierungspotenziale zu erkennen.
Schaue dir die gesamte Podcast-Episode mit Dr. Lisa Lenz als Gast hier an:
Auch zu hören auf folgenden Plattformen:
Einen ganz bestimmten langwierigen Prozess digital vorantreiben zu wollen, mit diesen Gedanken beschäftigt sich Lisa bereits während sie ihre ersten beruflichen Wege geht. Konkret geht es ihr darum, die Mengenermittlung zu automatisieren – und dadurch zu vereinfachen, denn dieser Prozess erfordert detaillierte Planungsunterlagen und Spezifikationen, die oft komplex und umfangreich sind. Das Zauberwort für ihr Vorhaben, mit dem man wirklich etwas ändern kann, lautet BIM, also Building Information Management.
„Man muss sich das ja auch so vorstellen", sagt Lisa zum Thema Mengenermittlungsprozess. "Man bekommt eine Ausschreibungsunterlage, dann soll man ein Angebot erstellen. Dann bekommt man wieder eine aktualisierte Planung, so wie es halt im ganzen Prozess über die Lebenszyklusphasen in der Bauwirtschaft hinweg ist – also von Planung bis hin zur Betriebsphase. Und man aktualisiert immer wieder und man vergisst auch gerne mal Sachen, weil es halt super hochkomplex ist.“
Lisas Ideen reifen weiter, als sie das Unternehmen wechselt. Von einem Konzern mit über 6.000 Mitarbeitern geht es in ein Unternehmen mit 400 Mitarbeitern. Sie schaut sich dort die Strukturen genauer an, entdeckt Vor- und Nachteile im Vergleich zu großen Konzernen. Nebenbei macht sie einen berufsbegleitenden Master, auf den dann eine Promotion folgt. Auch dieser Weg ist steinig, da es nicht so einfach ist, von der Fachhochschule an die Universität zu gelangen. Aber Lisa ist in der Lage, sich ein vollfinanziertes Stipendium zu verdienen und macht dann ihren Doktor an der TU Dortmund mit dem Thema: „Anpassungsintelligenz von Fabriken im dynamischen und komplexen Umfeld“. Dabei versucht sie zu beantworten, welche Datenmodelle in der Betriebsphase benötigt werden, um die Produktionssystemplanung zu unterstützen. Auch ihre Erfahrungen mit BIM baut sie in diesem Forschungsbereich weiter aus.
Lisa gewinnt mit den Jahren die Erkenntnis, dass die Baubranche es sich nicht mehr leisten kann, so zu arbeiten wie vor hundert Jahren. Die Digitalisierung muss weiter vorangetrieben werden. Es kommt eines zum anderen …
📑 Gründung 1: BIM GLW
2020 gründet Lisa mitten in der Corona-Pandemie die BIM GLW – ein Wagnis, das sich auszahlt. Das heute bereits sehr erfolgreiche Unternehmen hat sich auf die Verbesserung von Planungs- und Bauvorhaben sowie die Anwendung von BIM in der Fabrikplanung spezialisiert. Zudem unterstützt es Firmen allgemein bei der Implementierung von BIM und übernimmt auch das BIM-Management für verschiedene Projekte.
„Wir unterstützen […] kleinere und mittelständische Unternehmen bei der Einführung von BIM. […] Wir gucken, welche Prozesse hat der Kunde, wie sehen die Ist-Prozesse aus, […] was machen die selbst, was geben die nach außen, was brauchen die bspw. von Fachplanern, wenn die als Generalunternehmer auftreten und die Leistungsphase 5 einkaufen in der Planung.“
Am Anfang war es schwer, Kunden zu finden, gibt Lisa offen zu. Das war auch ein Grund dafür, dass sie mit dem Unternehmen zu Beginn viel auf Social Media Marketing insbesondere auf LinkedIn gesetzt hat. Heute läuft das Geschäft und wie wichtig die Arbeit der BIM GLW wirklich ist, bestärkt auch Kaita selbst während des Drehs noch einmal. Sie selbst hat mit so vielen Unternehmen Kontakt, von denen sie genau weiß, dass die BIM-Unternehmensberatung von BIM GLW sie wirklich voranbringen könnte.
Hier geht’s zur Unternehmenswebsite der BIM GLW: bimanagement.de
📃 Gründung 2: thinkBIC
Der Erfolg lässt sie weiterdenken und so gründet Lisa mit thinkBIC bzw. Building Information Cloud schon ein Jahr später, Mitte 2021, ihr zweites Unternehmen. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, Planungsbüros, Bauunternehmen, Bauherrn und Behörden dabei zu unterstützen, die höchsten Standards bei der Bauprojektqualität zu erreichen. Dafür wird eine benutzerfreundliche, cloudbasierte SaaS-Lösung bereitgestellt, die den automatisierten Check von Bauprojektunterlagen ermöglicht. Ziel ist es, die Prozesse in der Baubranche zu verbessern, Zeit- und Kostenersparnisse zu erzielen und Fehler zu reduzieren.
Dr. Lisa Lenz über thinkBIC:
„In meiner Doktorarbeit habe ich mir angeguckt, wenn sich in einer Fabrik etwas verändert, an einer Betriebsphase, und wir etwas umbauen müssen, was bedeutet das denn? […] Man muss natürlich gucken, passt die Planungsqualität, also: halten wir noch Normen-Richtlinien ein? Brauchen wir eine Baugenehmigung für Umbaumaßnahmen, ist eine Industriebaurichtlinie oder eine Arbeitsstättenrichtlinie noch eingehalten? […] Ich habe das mit bestehender Software meiner Dissertation gemacht und dachte mir, dass kann man nutzerfreundlicher […] machen – mit einem KI-Ansatz natürlich auch. Daher kam die thinkBIC-Idee.“
Hier geht’s zur Unternehmenswebsite von Building Information Cloud: thinkbic.de
👷♀️ Da kommt noch mehr
Lisa erzählt Kaita, dass die Statistiken für die Zukunft nicht rosig aussehen, wenn sich nicht endlich etwas bewegt. Schon 2030 sollen 300.000 Leute zu wenig im Baugewerbe tätig sein. Aber man merkt: Lisa will etwas bewegen und den Wandel vorantreiben. Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass sie wenige Wochen vor der Aufnahme dieser Podcastfolge bereits ein drittes Unternehmen gegründet hat – SCALA X. „Dahinter steckt die Idee, dass Thema BIM-Scan größer aufzuziehen“, erzählt Lisa. Dabei sollen Themen wie Nachhaltigkeit und die Bestandsdigitalisierung besonders umfangreich im Fokus stehen. Mehr zu diesem Projekt wird es in den kommenden Wochen und Monaten zu lesen geben.
Du bist Bauingenieur und suchst dringend sowohl nach einem Tapetenwechsel als auch nach beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten? Dann vereinbare doch ein Gespräch mit uns!
Fazit
Dr. Lisa Lenz ist mit ihren Angeboten, welche durch die BIM GLW, thinkBIC und bald auch Scala X zur Verfügung gestellt werden, sehr erfolgreich. Klar wird auch, dass ihre Dienstleistungen intelligent ineinandergreifen und dadurch ein umfangreicher Service für Unternehmen entsteht. Zusätzlich hilft die BIM-Unternehmensberatung vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen im Baugewerbe, ihre Digitalisierung voranzutreiben. Das ist auch deshalb wichtig, weil ihr Fortschritt ihre Existenz absichert.
Lisa betont, dass besonders die kleineren Betriebe in der deutschen Baubranche ein Stück weit Tradition haben. Die junge Unternehmerin hilft dabei, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird.
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