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Bauleiter Kabeltiefbau / Gleisbau – Schnittstelle zwischen Leitung und Lage

Ein:e Bauleiter:in im Kabeltiefbau und Gleisbau ist verantwortlich für die technische, organisatorische und wirtschaftliche Umsetzung von Bauprojekten, bei denen Erdverlegungen von Kabeltrassen und gleisgebundene Infrastrukturen kombiniert oder aufeinander abgestimmt werden müssen. 


Das betrifft insbesondere:

  • Bahnprojekte mit Signal-, Energie- und LST-Kabelverlegung

  • Netzinfrastrukturprojekte mit Trassierungen entlang von Gleisen

  • Neu- und Umbauten an Bahnhöfen, Weichenlagen, Querungen

  • kombinierte Projekte von Oberbau, Tiefbau und Medienverlegung


Die Position erfordert tiefes technisches Verständnis, Erfahrung mit dem Bau unter Betrieb sowie Kenntnisse in der Koordination von Kabelgewerken, Tiefbaukolonnen und Gleisbaufirmen – oft im Auftrag von Eisenbahninfrastrukturunternehmen, Stadtwerken oder ausführenden GU.

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Wo kommt die Kombination „Kabeltiefbau + Gleisbau“ vor?


Diese Doppelverantwortung entsteht dort, wo:

  • Kabeltrassen im Gleisbereich verlegt werden müssen (z. B. LST-, 50 Hz-, TK- oder Rückleiterkabel)

  • Kabelquerungen, Schachtsysteme oder Kabelschächte in den Oberbau integriert werden

  • Signalanlagen oder Weichenantriebe mit Tiefbau- und Oberbaumaßnahmen verbunden sind

  • Kabelwegeführungen entlang von Bahntrassen mit Streckenumbauten koordiniert werden müssen

  • Infrastrukturmaßnahmen in Bahnhöfen, Haltepunkten oder an Bahnübergängen erfolgen


Der Bauleiter ist verantwortlich für Termin, Qualität, Sicherheit und Koordination – und muss Gewerke abstimmen, Pläne umsetzen, Dokumentation sichern und aufwandsgerecht abrechnen.



Relevanz im Projektablauf


In bahnnahen Projekten ist die Trennung zwischen Kabel- und Gleisgewerken nur begrenzt möglich – viele Maßnahmen überlappen zeitlich, örtlich oder logistisch. Bauleiter:innen in dieser Doppelrolle sind deshalb:

  • zentrale Ansprechpartner:innen für Bauherrn, Planer und Nachunternehmer

  • Bindeglied zwischen Kabeltiefbau (inkl. Trassierung, Graben, Schutzrohr, Einzug) und Gleisbau (inkl. Rückbau, Wiederherstellung, Fahrwegtechnik)

  • zuständig für Schnittstellenkoordination, Sperrpausenabstimmung, Freigaben


Besonderes Augenmerk liegt auf Bauen unter Betrieb, Bahnsicherheit, Trassenzwangspunkten und der Abstimmung mit LST-, TK- oder 50 Hz-Fachstellen.


Technischer Hintergrund mit Weitblick – wie wird man Bauleiter im Kabel- und Gleisbau?

Die Bauleitung in kombinierten Tief- und Gleisbauprojekten erfordert eine solide technische Qualifikation, dazu Praxiswissen in Projektkoordination, Bauablaufplanung und bahnspezifischen Vorschriften. Die Rolle entwickelt sich in der Regel aus handwerklich-technischer Ausbildung, einem Bauingenieurstudium oder über Polier- und Technikerlaufbahnen.



Mögliche Ausbildungs- und Studienwege


1. Studium im Bauwesen oder Infrastrukturtechnik.

Ein akademischer Einstieg erfolgt typischerweise über:

  • Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Tiefbau, Verkehrsbau oder Bahnbau

  • Infrastrukturmanagement oder Baubetrieb

  • Wirtschaftsingenieurwesen Bau mit technischem Fokus

  • Elektrotechnik (bei Schwerpunkt 50 Hz-/LST-Kabelbau) in Kombination mit Baupraxis

Viele Fachhochschulen und Technische Hochschulen bieten Studiengänge mit Bahnbau- oder Leitungstiefbau-Anteilen, z. B. in Dresden, Leipzig, Karlsruhe, Erfurt oder Wuppertal.


2. Techniker- oder Meisterqualifikation.

Auch ein Einstieg ohne Studium ist möglich – insbesondere über:

  • staatlich geprüfte:r Bautechniker:in (Tief- oder Gleisbau)

  • Meister:in im Tiefbau oder Straßenbau

  • geprüfte:r Polier:in mit Erfahrung in Bahnbauprojekten

Technisch ausgebildete Bauleiter:innen sind besonders im mittelständischen Bausektor oder bei Nachunternehmern im Gleis- oder Kabelbau gefragt – oft mit Praxisvorsprung gegenüber akademischen Berufsanfänger:innen.


3. Quereinstieg mit Zusatzqualifikation.

Fachkräfte mit Erfahrung im Bau (z. B. als Kolonnenführer:in, Oberbaukontrolleur:in, Kabelmonteur:in) steigen oft mit interner Schulung oder externer Weiterbildung in die Bauleitung auf – z. B. nach erfolgreich absolvierter Qualifikation nach VV BAU oder SiGeKo-Kursen.



Wichtige Zusatzkenntnisse


Bauleiter:innen in bahnnahen Tiefbau- und Kabelprojekten benötigen häufig folgende Kenntnisse:

  • Richtlinien der DB InfraGO AG (z. B. Ril 883, 954, 804)

  • Bauzeitplanung und Sperrpausenkoordination (inkl. SPNV-Auswirkungen)

  • Grundlagen der Kabelverlegung (z. B. Kabelschutz, Biegeradien, Querungstechniken)

  • Normen im Gleisbau (EBO, DIN 18299–18320, Ril 800)

  • VOB/B und technische Vertragsgrundlagen

  • Softwarekenntnisse: iTWO, Powerproject, AutoCAD (für Trassen- und Bauzeitenplanung)


Zusätzlich gefordert: Eisenbahnrechtliche Unterweisung, Bahnerdung, Sicherungsplanung und ggf. VOB-Vergabeerfahrung.



Aufgaben im Projektalltag – wo Bauleitung auf Systemkoordination trifft


Bauleiter:innen im Bereich Kabeltiefbau und Gleisbau arbeiten meist im Auftrag eines Bauunternehmens, eines GU oder als Bauherrenvertretung. Sie verantworten die fachlich korrekte, termintreue und wirtschaftliche Umsetzung des Projekts – in enger Abstimmung mit Planer:innen, Fachbauüberwachung, Sicherungskräften und Nachunternehmern.



Typische Aufgaben im Projektverlauf

  • Bauvorbereitung und Trasseneinweisung vor Ort (Kabeltiefbau, Schutzrohrsysteme, Querungen)

  • Abstimmung mit Projektleitung, Fachplaner:innen und der Bauüberwachung Bahn

  • Koordination von Eigenpersonal und Nachunternehmern (z. B. Kabelverlegefirmen, Gleisbaufirmen, Tiefbaukolonnen)

  • Organisation der Schnittstellen zwischen Kabelverlegung und Oberbauarbeiten

  • Prüfung von Ausführungsunterlagen, Leistungsverzeichnissen und Plänen

  • Erstellung und Pflege von Bauablauf- und Sperrpausenplänen

  • Sicherstellung der Einhaltung von Richtlinien, Sicherheitsvorgaben und VOB

  • Dokumentation der Baufortschritte, inklusive Bautageberichte, Mängelmanagement und Nachträge

  • Teilnahme an Abnahmen, Kabelprüfungen und Rückbaukoordination bei temporären Maßnahmen


In bahnnahen Projekten arbeiten sie häufig unter Sperrpausenbedingungen, im Schichtbetrieb oder mit engen Terminketten – etwa bei Signalquerungen, LST-Umstellungen oder Umbauten im laufenden Betrieb.



Schnittstellenmanagement als Schlüsselkompetenz


Die größte Herausforderung in dieser Rolle ist die Steuerung der technischen und zeitlichen Schnittstellen zwischen:

  • Kabeltiefbau (Graben, Schutzrohr, Einzug)

  • Kabeltechnik (Verbindung, Prüfung, Beschriftung, Einmessung)

  • Gleisbau (Oberbauumstellung, Weicheneinbindung, Rückverfüllung)

  • Sicherungsplanung (z. B. durch Sicherungsüberwachungspersonal, BÜP)

  • Projektsteuerung / Fachbauüberwachung Bahn

  • Eigentümern, Behörden und TÖBs (z. B. bei Leitungskreuzungen)


Hier sind Kommunikationsstärke, Überblick und Regelwerkskenntnis entscheidend – ebenso wie die Fähigkeit, Entscheidungen unter Zeitdruck fundiert zu treffen.




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Wie viel verdient ein Bauleiter Kabeltiefbau / Gleisbau? (Stand 2024)


Die Vergütung hängt von Erfahrung, Projektgröße, Bahnerfahrung und Unternehmensgröße ab:

Erfahrungsstufe

Monatsbruttogehalt (ca.)

Berufseinstieg als Bauleiter:in

4.000 – 4.800 €

Mit 3–5 Jahren Erfahrung im Bahnbau

5.000 – 6.200 €

Senior-Bauleiter:in mit Großprojektpraxis

6.300 – 7.500 €

Projektverantwortliche Bauleitung

bis 8.500 €+

Zusätzlich möglich:

  • Auslösungen / Spesen bei Montageeinsatz

  • Firmenwagen (auch zur privaten Nutzung)

  • Erfolgsprämien bei termin- und qualitätsgerechter Übergabe

  • Weiterbildungszuschüsse (z. B. SiGeKo, Ril-Schulungen, Softwaretools)



Doppelkompetenz gefragt – Kabel- und Gleisbau wächst zusammen


Die Schnittstelle zwischen Tiefbau, Kabeltechnik und Bahngewerken gewinnt in der Infrastrukturplanung weiter an Bedeutung: Neue Trassen für ETCS, Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik (LST), Ausbau von Glasfaser und 50 Hz-Systemen entlang der Schiene erfordern präzise Koordination im Untergrund und auf dem Fahrweg. Bauleiter:innen, die beide Bereiche technisch beherrschen und gewerkeübergreifend führen können, sind daher stark nachgefragt.



Fachkräftemangel und Marktentwicklung

Bereich

Fehlende Fachkräfte (geschätzt)

Quelle

Bauleiter:innen Kabeltiefbau (bundesweit)

> 1.200

TOPEOPLE-Projektmonitoring 2024¹

Bauleiter:innen mit Bahnerfahrung (Gleis + Kabel)

> 700

Rückmeldungen von Bahnbauunternehmen²

Investitionen in ETCS/LST-Ausbau bis 2030

> 10 Mrd. €

DB InfraGO AG / BMDV³

Besonders kritisch: koordinierte Umbauten bei laufendem Betrieb, etwa bei Signal- und Weichenmodernisierungen, Bahnhofsprojekten oder Knotenumbauten.



Zukunftsthemen und Projekttrends


  • Digitale Leitungsdokumentation und Bauüberwachung (z. B. via PlanRadar, GIS-Einbindung)

  • Zunahme von ETCS-Vorbereitungsprojekten inkl. Tiefbau für neue LST-Systeme

  • Verknüpfung von TK-, Strom-, LST- und Rückleitertrassen entlang der Bahntrasse

  • wachsender Bedarf an bauzeitoptimierter Koordination (Taktplanung, Lean Construction)

  • steigende Bedeutung von Drittschnittstellen (z. B. Versorger, Kommune, Breitbandträger)


In diesem Umfeld entstehen dauerhaft stabile, gewerkeübergreifende Projektrollen mit klarer Verantwortung, Sicherheitsrelevanz und Entwicklungspotenzial.



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TOPEOPLE ist spezialisiert auf die Vermittlung technischer Fach- und Führungskräfte in der Infrastruktur – insbesondere für Kabel- und Gleisbauprojekte mit Bahnbeteiligung.


Was wir für Fachkräfte bieten:

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